Warum die Smartphone-Nutzung in Meetings als unangebracht gilt
Smartphones sind längst fester Bestandteil unseres Alltags. Doch sobald sie in Meetings auf den Tisch kommen, stößt das vielen Menschen sauer auf. Eine aktuelle Studie der USC Marshall School of Business zeigt deutlich: Wer während Besprechungen sein Handy benutzt, verärgert nicht nur seine Kolleginnen und Kollegen, sondern riskiert auch, das Vertrauen seiner Vorgesetzten zu verlieren.
Zahlen, die für sich sprechen
Für die Untersuchung wurden 554 berufstätige Fachkräfte in den USA befragt – alle mit einem Jahreseinkommen von mindestens 30.000 Dollar und in Unternehmen mit über 50 Angestellten tätig. Die Ergebnisse sind eindeutig:
86 % empfinden es als unangebracht, während eines Meetings Anrufe entgegenzunehmen.
84 % lehnen es ab, in Meetings E-Mails oder Textnachrichten zu schreiben.
66 % finden es störend, selbst bei Geschäftsessen zum Smartphone zu greifen.
Interessant ist auch: Je höher das Einkommen, desto weniger Toleranz gegenüber der Handynutzung im beruflichen Kontext. Besonders Frauen und Menschen über 40 reagieren sensibel auf das Verhalten. Millennials hingegen – also die jüngere Generation – sehen das Thema dreimal lockerer als ältere Beschäftigte.
Generationenkonflikt im Büro
Die Studie verdeutlicht einen klaren Generationenunterschied. Während Millennials es oft als normal empfinden, nebenbei aufs Handy zu schauen, legen ältere Kolleginnen und Kollegen deutlich mehr Wert auf ungeteilte Aufmerksamkeit. Für junge Berufstätige kann das schnell zum Problem werden: Gerade ihre Karriere hängt stark von der Einschätzung und Unterstützung erfahrener Vorgesetzter ab. Wer durch ständige Smartphone-Nutzung als respektlos oder unkonzentriert wahrgenommen wird, verbaut sich Chancen.
Warum stört das Smartphone so sehr?
Die Forscher sehen mehrere Gründe, warum viele Menschen die Handynutzung in Meetings ablehnen:
Mangel an Respekt: Das Smartphone signalisiert, dass externe Kontakte wichtiger sind als die Anwesenden.
Mangel an Aufmerksamkeit: Wer ständig aufs Handy schaut, wirkt abgelenkt und unfähig, sich zu fokussieren.
Mangel an Zuhören: Aktives Zuhören – eine Kernkompetenz in jeder Teamarbeit – geht verloren.
Mangel an Selbstkontrolle: Das ständige Reagieren auf Benachrichtigungen erinnert an ein pavlovsches Muster.
Mangel an Selbstbewusstsein: Vielen ist gar nicht klar, wie störend ihr Verhalten wirkt.
Mangel an sozialem Bewusstsein: Die Wirkung auf andere wird unterschätzt.
Emotionale Intelligenz im Arbeitsalltag
Das Beratungsunternehmen TalentSmart hat über eine Million Menschen weltweit getestet und kam zu dem Ergebnis: Millennials weisen im Schnitt die geringste Selbstwahrnehmung im Arbeitsumfeld auf. Genau diese Fähigkeit – zu erkennen, wie das eigene Verhalten auf andere wirkt – ist aber entscheidend für beruflichen Erfolg.
Was Unternehmen tun können
Smartphone-Nutzung in Meetings ist längst zu einer der häufigsten Beschwerden unter Mitarbeitenden geworden. Führungskräfte sollten daher klare Regeln schaffen. Oft reicht es, Erwartungen offen zu kommunizieren: „Bitte keine Handys im Meeting.“
Manche Firmen greifen auch zu kreativen Lösungen: Vor dem Konferenzraum steht ein Korb mit der Aufschrift „Leave your phones at the door“ – frei nach dem Wildwest-Motto: „Hier bitte die Waffen abgeben.“
Fazit
Die Forschung zeigt: Wer in Meetings ständig zum Handy greift, schadet nicht nur seiner eigenen Wirkung, sondern auch der Teamdynamik. Aufmerksamkeit, Respekt und Zuhören sind die Basis für erfolgreiche Zusammenarbeit. Für Millennials ist die Botschaft besonders deutlich: Wer Karriere machen will, sollte lernen, das Smartphone im richtigen Moment aus der Hand zu legen.
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